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Neues vom (Un-) Wetter: Es bleibt doof
Land unter in Bayern, Katastrophenalarm am Niederrhein. Im Moment ist das Wetter „irgendwie doof“ und schwer vorherzusagen. Immer wieder kommt es zu lokal eng begrenzten Unwettern, die sich – wenn überhaupt – nur 30 Minuten vorher vorhersehen lassen. Für Meteorologen in diesen Tagen ein schwieriges Geschäft – zumal ihnen manche Quacksalber das Leben schwer machen.
Die Anbieter diverser Wetter-Apps und Betreiber von Wetterportalen im Internet machen gute Geschäfte – besonders dann, wenn „Unwetter“ in großen Lettern auf der Titelseite steht. Dann steigen die Klickzahlen und damit die Werbeeinnahmen. Da wird schon mal die eine oder andere Mücke zum Elefanten gemacht und Unwetterwarnungen einfach selbst erfunden. Die bekommen dann noch lustige Farben „gelbe Warnung, Tendenz dunkelorange“ und schon sieht das ganze halbwegs offiziell aus. Denen gehen dann sogar lokale Radiosender auf den Leim und erzählen – so wie heute „Radio EN“ – den ganzen Vormittag von Unwetterwarnungen, die es gar nicht gibt.
„Ein gefährliches Geschäft“, sagt die einzige Behörde, die offiziell für die Warnung der Bevölkerung vor Wettergefahren zuständig ist. „Wenn jede Firma jeden Tag ihre eigenen Warnungen in die Welt setzen würde, nehmen die Menschen das irgendwann nicht mehr ernst. Wenn dann wirklich mal Gefahr im Anmarsch ist, glauben die Leute, es sei nur wieder eine dieser ‚Warnungen für die Quote‘.“, sagt uns ein Experte.
Seriöse Informationen zu Wettergefahren gibt es ganz kostenlos auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aktuell gibt es keine Unwetterwarnung, auch keine Warnung vor markantem Wetter, so der DWD. Man habe aber darüber informiert, dass wahrscheinlich am Nachmittag wieder Gewitter durchziehen, die auch starken Regen mitbringen können. Diese Vorabinformation sei zum Beispiel für die Menschen interessant, die morgens aus dem Haus gehen. Die können dann noch schnell die Fenster schließen, bevor sie gehen.
Amtliche Warnung werden auch über de Nachrichtenredaktionen verbreitet, die einen Rund-um-die-Uhr-Dienst haben. Die werden in der Regel automatisch über Gefahren für die Öffentlichkeit informiert und geben diese Warnungen dann weiter. Dazu gehören einige Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (in NRW WDR2) aber auch private Anbieter wie das Herdecke Magazin.
Die Aussichten für die nächsten Tage sind übrigens wenig erfreulich. Es bleibt erst einmal gewittrig. Noch bis Sonntag sollen es immer wieder kräftige Schauer geben. Ob es Anfang der Woche wirklich besser wird, sei noch nicht sicher, so der Wetterdienst.
Symbolfoto / Archiv