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Stadt hilft dem GVS – einstimmiges Signal des Rates
Die Stadt Herdecke wird dem in finanzielle Schieflage geratenen Gemeinnützigen Verein für Sozialeinrichtungen – kurz GVS – helfen. Sie folgt damit dem durch den Sachwalter und Gläubigerausschuss in Zusammenarbeit mit der Verwaltung ausgehandelten Konzept, bestehend aus mehreren Bausteinen. Das ist das einstimmige Ergebnis einer nicht-öffentlichen Sitzung des Rates der Stadt vom gestrigen Dienstagabend, den 30. Mai 2017.
Sowohl der eingetragene Verein (e.V.) als auch seine Tochtergesellschaft, die GVS Herdecke Seniorendienste gGmbH, befinden sich seit Februar in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Sachwalter in beiden Verfahren ist Herr Rechtsanwalt Dr. Jörg Bornheimer. Unter dem Dach des Vereins betreibt der GVS in Herdecke sechs Kindertageseinrichtungen sowie die Erziehungs- und Familienberatungsstelle. Die gGmbH ist Betreiberin von drei Senioreneinrichtungen.
Informationen aus erster Hand bekamen die Lokalpolitiker von Christian Schulze, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Mitarbeiter des Sachwalters. In erster Linie ging es in der zweistündigen Diskussion um den Erhalt der rund 300 Betreuungsplätze in den Kindergärten. Bereits seit zwei Jahren greift die Stadt dem Verein finanziell unter die Arme. Die Mitglieder des Rates befanden einstimmig, den Verein in den nächsten Jahren weiter zu unterstützen.
„Eltern von Kindern, die in eine KiTa des GVS gehen, können beruhigt sein“, schöpft Dieter Joachimi, Beigeordneter der Stadt Herdecke, nach der Sitzung Hoffnung. Angestrebt wird eine Lösung, die eine langfristige Sicherung der Kindergartenplätze für Herdecke bedeutet. Ein ausreichendes Betreuungsangebot ist Pflichtaufgabe einer Gemeinde.
Diskutiert wurde natürlich auch über die Arbeitsplätze der Beschäftigten des GVS. In den Kindergärten und den Altenzentren des GVS arbeiten insgesamt 370 Menschen. „Die Chancen, dass nahezu alle Arbeitsplätze in der Stadt erhalten bleiben können, sind seit dem gestrigen Abend deutlich gestiegen“, ist Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster erleichtert.
Auch in den vom GVS angestrebten Verkauf des weitgehend leer gezogenen Gebäudes an der Goethestraße ist Bewegung gekommen. Die weiteren Wochen werden zeigen, ob die positiven Signale von Rat und Verwaltung helfen können, den GVS wieder auf gesunde Füße zu stellen. Voraussichtlich in der nächsten Ratssitzung am 06. Juli 2017 wird sich die Lokalpolitik dann erneut mit der Zukunft des GVS befassen.
Symbolfoto / Archiv