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Projekt der Harkort-Schule: „Stolperstein“ erinnert in der Habigstraße an Wilhelm Vormbaum
Die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Harkort-Schule (FHS) haben sich in einer Projektwoche mit den mittlerweile deutschlandweit sehr verbreiteten und bekannten Stolpersteinen beschäftigt. Die Klasse 9d des Gymnasiums hat dieses Thema ganz konkret aufgegriffen und darüber diskutiert, inwieweit man der Opfer des Nationalsozialismus gedenken kann. Bei der Recherche stießen die Schülerinnen und Schüler auf den Kölner Künstler Gunter Demnig, der bereits rund 69.000 Stolpersteine in der Vergangenheit verlegt hat.
Die Würdigung der Opfer geschieht dadurch, dass an dem Ort, wo die Personen zuletzt gewohnt haben, im Pflaster des Bürgersteigs ein Stolperstein verlegt wird. So ziert in der Habigstraße 3 nun ein Stein in Gedenken an den Herdecker Wilhelm Vormbaum, Fahnenflüchtiger und Opfer des Nationalsozialismus, den Bürgersteig vor dem Haus. In der vergangenen Woche wurde der Stein vom Künstler im Rahmen einer kleinen Andacht mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und dem stellvertretenden Schulleiter der FHS in das Pflaster eingelassen, das die Technischen Betriebe Herdecke vorbereitet hatten.
Wilhelm Vormbaum trat im Alter von damals 19 Jahren der Kriegsmarine bei. Als Verwaltungsobergefreiter war er bei der Sicherungsflottille in Marseille stationiert. Als er eines Tages unerlaubt seiner Einheit fern blieb, tauchte er aus Angst vor der Strafe unter und knüpfte Kontakt zum Widerstand. Nachdem ein ehemaliger Kamerad ihn erkannte, wurde er verhaftet und vor das Kriegsgericht gestellt. Im Mai 1944 wurde er schließlich hingerichtet.
„Die Stolpersteine halten die Erinnerung wach und regen dazu an, nicht zu vergessen, was passiert ist.“ Das ist die wichtige Botschaft der Schülerinnen und Schülern der FHS.
Bild: Die beteiligten Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Harkort-Schule bei der Verlegung.