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Fotobuch zur Ausstellung „Woher wir kommen – warum wir hier sind“
Im März dieses Jahres präsentierte das interkulturelle Nachbarschaftsnetzwerk Herdecke Mitte eine Ausstellung in der Ruhrgalerie des Kulturhauses. Fotografien, Texte, Filme und Landestypisches aus Syrien und der arabischen Welt waren zu sehen. Zwischen 700 und 800 Menschen, darunter viele Schulklassen, kamen in die Goethestraße und waren größtenteils beeindruckt. Beeindruckt von der Initiative und dem Engagement, aber besonders von dem eindrucksvollen Einblick in die Heimat vieler vor dem Krieg Geflohener. „Wir hätten niemals mit so einer großen Resonanz gerechnet“, zieht Andreas Disselnkötter vom Nachbarschaftsnetzwerk ein sehr positives Fazit.
„Wir wollten mit der Ausstellung zeigen, woher wir kommen, wer wir sind und warum wir hier sind“, sagt der 29-jährige Laith Bayrkdar, der 2015 aus Damaskus nach Deutschland floh und die Idee zu der Ausstellung hatte. Die Fotografin Manuela Pavlovskis lichtete Portraits von in Herdecke lebenden Flüchtlingen ab und trug mit ihrem Engagement ganz maßgeblich zum Gelingen der Schau bei. Gemeinsam mit Laith Bayrkdar und Andreas Disselnkötter überreichte sie jetzt ein Fotobuch in limitierter Stückzahl an die Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster. „Wir möchten uns ganz herzlich bei der Stadt Herdecke für die wertvolle Unterstützung bedanken“, sagt Andreas Disselnkötter stellvertretend für die Mitglieder des Netzwerkes.
„Wir lieben unsere Heimat und sind stolz darauf, mussten Syrien aber auf Grund des Krieges und der Gewalt verlassen“, gibt der gelernte Journalist Laith Bayrkdar Eindrücke in seine Gefühlswelt, die er auch bei den Führungen durch die Galerie in beeindruckend gutem Deutsch schilderte. In Deutschland sind von dem Land Syrien zumeist nur die Bilder zerstörter Städte präsent. Die Flüchtlinge haben noch andere Erinnerungen an ihr Heimatland. „Mir imponiert, wie engagiert das Nachbarschaftsnetzwerk einen wichtigen Teil zur gelungenen Integration beiträgt“, sagt Dr. Katja Strauss-Köster und bedankt sich vor allem für die „bewegenden Worte während der Führungen“.
Für viele Kriegsflüchtlinge ist Herdecke zu ihrer zweiten Heimat geworden. Auf die Frage, ob er demnächst zu Schwester, Tante und Nichte nach Koblenz ziehen möchte, antwortete Laith Bayrkdar eindeutig: „Ich möchte gerne in Herdecke bleiben, für immer.
Die Exponate der Ausstellung sind kürzlich von der Caritas abgeholt worden, die – ergänzt um weitere Stücke – eine Ausstellung in der Dörken-Galerie an der Wetterstraße plant. Voraussichtlich im November können diejenigen, die es im März nicht geschafft haben, die Schau besuchen.
Bild: Manuela Pavlovskis und Andreas Disselnkötter (stehend von links) übergeben gemeinsam mit Laith Bayrkdar als Dankeschön das entstandene Fotobuch an Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster (sitzend von links).
(Foto: Veranstalter)