Junges Herdecke
Reichspogromnacht: Jugendliche gedenken Opfern des Holocaust
Anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht erinnert Herdecke am Freitag, den 09. November 2018 an die Opfer des Nationalsozialismus. Organisiert wird die Gedenkveranstaltung vom Herdecker Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) und dem Leistungskurs Geschichte der Friedrich-Harkort-Schule (FHS) in Unterstützung des pensionierten Geschichtslehrer Willi Creutzenberg.
Um 16 Uhr halten Mitglieder des KiJuPa auf dem alten jüdischen Friedhof in der Bahnhofstraße kurze Vorträge in Erinnerung an die 19 Herdecker Opfer und legen eine weiße Rose an der Gedenktafel nieder. Danach geht es in der nahe gelegenen Aula der Robert-Bonnermann-Schule weiter, wo die Schülerinnen und Schüler der FHS unter Leitung ihrer Lehrerin Sonja Jäger-Endras die Biografien einiger Opfer näher vorstellen und dabei auch einzelne aufwendig recherchierte Dokumente vorstellen möchten. „Alle Herdeckerinnen und Herdecker sind herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen“, so Alina Boldt, Geschäftsführerin des KiJuPa.
Stichwort Reichpogromnacht
In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 ordnete das nationalsozialistische Regime im gesamten Deutschen Reich Gewaltmaßnahmen gegen Juden an. In den Tagen darauf wurden mehrere Zehntausend Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, viele von ihnen kamen ums Leben. Darunter auch mindestens 19 aus der Ruhrstadt. Die Reichspogromnacht war nicht nur der vorläufige schreckliche Höhepunkt einer seit 1933 andauernden, sich steigernden Folge von Diskriminierung, Diffamierung und Ausgrenzung. Er war darüber hinaus ein Umbruch in eine Verfolgung von bis dahin nicht gekannter Brutalität.
Stichwort Gedenken in Herdecke
In der jüngsten Vergangenheit fanden zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht sowie im Jahr darauf am Volkstrauertag größere Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Holocaust in Herdecke statt. Auf dem alten jüdischen Friedhof in der Bahnhofstraße wurde eine Gedenktafel mit den Namen der 19 Herdecker Opfer errichtet. Im Jahre 2014 wurden Nachfahren eingeladen, die sich nicht nur in das Goldene Buch der Stadt eingetragen haben, sondern mit bewegenden Worten in einer Gedenkstunde an ihre verschleppten und getöteten Familienangehörigen erinnerten.
Bild: Jüdische Nachfahren trugen sich im November 2014 ins Goldene Buch der Stadt Herdecke ein / Archivbild