Maiwoche
Maiwoche (fast) ohne Plastik: Veranstalter ziehen Bilanz
Auf Herdeckes größter Party hat es in diesem Jahr erstmals Essen und Getränke aus kompostierbarem Einweggeschirr gegeben. Vor einigen Tagen zog der Veranstalter begeistert Bilanz: „Lief super!“
Die Stadtverwaltung hatte in Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsunternehmen AHE kompostierbares Geschirr beschafft, aus dem alle Speisen und Getränke während des Volksfestes angeboten wurden. Nach dem Gebrauch wurde das Geschirr in besonders gekennzeichneten Tonnen gesammelt und später in einer Verwertungsanlage zu Kompost verarbeitet, die auch den Inhalt der Bio-Mülltonnen verarbeitet. Endprodukt ist wertvoller Kompost für den Garten und eine Art Naturdünger.
Während der Maiwoche hatten eigens engagierte „Müll-Scouts“ den Besuchern den Weg zu den richtigen Mülltonnen gezeigt und so dazu beigetragen, dass in die Bio-Tonnen nur verwertbare Stoffe eingeworfen wurden. Johannes Einig vom Entsorger AHE/Vorberg spricht von 80% „richtig“ eingeworfenem Müll. Das sei im Vergleich zum Hausmüll eine sensationelle Quote.
Das Entsorgungsunternehmen hatte dieses Pilotprojekt gesponsert und einige zehntausend Gabeln, Becher und Teller zur Verfügung gestellt. Sie werden aus einem Stoff namens PLA hergestellt und zeichen sich durch hohe Stabilität und Lebensmittelechtheit aus. Die Getränkebecher haben eine glatte Oberfläche und sehen den sonst üblichen Plastikbechern zu verwechseln ähnlich. Tatsächlich lösen sie sich aber in heißem Wasser innerhalb von Sekunden auf. Bürgermeisterin Strauß-Köster wollte dies während einer Präsentation im Rathaus auch gleich ausprobieren und ließ mit Unerstützung des Experten von AHE gleich einige Becher im heißen Wasser verschwinden.
Im kommenden Jahr wird es übrigens wieder eine plastik-arme Maiwoche geben. AHE hat bereits zugesagt, die Party zu unterstützen.
Der Erfolg hat auch andere Gemeinden auf den Geschmack gebracht. Dennis Osberg von der Verwaltung sagt, er habe bereits einige Anfragen erhalten. Die Infos gebe man natürlich natürlich gern weiter – im Interesse unserer Umwelt sollten schließlich alle Partys ohne Plastikmüll auskommen.
Bild (v.l.): Johannes Einig und Michael Piecha (AHE/Vorberg), Sonja Fielenbach, Dr. Katja Strauss-Köster und Dennis Osberg