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Stromtrasse: Gegner legen Gutachten vor
Vertreterinnen und Vertreter der Herdecker Prozessgemeinschaft sowie der Bürgerinitiative Semberg übergaben jetzt ein Gutachten über die aufgeworfene Frage der Notwendigkeit der neuen Höchstspannungsfreileitung durch Herdecke an die Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster.
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Dabei war mit Klaus Kwiatkowski auch ein Vertreter der Bürgerinitiative aus Hohenlimburg, stellvertretend für mehrere Initiativen entlang des Trassenverlaufs von Dauersberg nach Kruckel, die sich finanziell an der Erstellung des Gutachtens beteiligt haben.
Erstellt hat das Gutachten Prof. Dr. Lorenz Jarass, grüner Wirtschaftswissenschaftler und Steuerrechtsexperte. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Forderung von Dr. Katja Strauss-Köster nach einem Moratorium auf Grund des beschlossenen Kohleausstiegs gerechtfertigt ist. „Die Notwendigkeit für den Neubau ist nicht gegeben“, fasst Wolfgang Heuer von der Prozessgemeinschaft zusammen.
Das 38 Seiten umfassende Werk wird am Dienstag, 1. Oktober 2019 vom Verfasser der Öffentlichkeit vorgestellt, zunächst um 17 Uhr in der Ratssitzung und anschließend, voraussichtlich ab 18 Uhr im Rahmen einer Informationsveranstaltung, in der die Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen und mitdiskutieren können.
Gerichtliche Entscheidung frühestens zum Jahresende
Das Bundesverwaltungsgericht wird im Dezember prüfen, ob die Genehmigung für den Bau der Stromtrasse in der aktuellen Form Bestand haben kann. Dabei wird nach Auffassung von Beobachtern die Frage zu klären sein, ob das Genehmigungsverfahren rechtlich einwandfrei abgelaufen ist und ob den Bedürfnissen der Anwohner – wesentlich deren Schutz vor Emissionen – ausreichend Rechnung getragen wurde. Letztere Frage wird wohl von Fachleuten aus dem Bereich der Elektrotechnik zu beantworten sein.
Der Netzbetreiber Amprion, der die Trasse betreibt und ausbaut, hat die technischen Fragen zumindest für sich selbst schon abschließend beantwortet und mit dem Bau begonnen. Man rechnet dort offenbar nicht damit, dass die obersten Verwaltungsrichter den Bau noch stoppen.
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Bild: Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerinitiativen bei einem gemeinsamen Blick mit der Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster (Mitte) in das Gutachten.