Blaulicht
Millionenschaden nach Feuer in Supermarkt
Großbrand am Abend in der Herdecker Innenstadt. In der Mühlenstraße brannte eine Verkaufsstätte. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot schnell vor Ort. Verletzt wurde niemand. In dem Supermarkt entstand enormer Sach- und Rauchschaden. Die Brandursache muss nun von der Polizei geklärt werden.
Ein Brandmeldealarm wurde der Feuerwehr Herdecke automatisiert um 17:28 Uhr gemeldet. Bis dahin ein Standardereignis. Als der diensthabende Einführungsdienst eintraf, wurde festgestellt, dass die Verkaufsstätte sehr stark verraucht war. Mit dem in einem Tresor hinterlegten Generalschlüssel hatten die Einsatzkräfte gewaltfreien Zugang zum Objekt. Flammenschein war aus dem inneren deutlich sichtbar. Die Alarmstufe wurde auf Stadtalarm mit Sirene (alle verfügbaren Kräfte der Feuerwehr) erhöht. Auch ein überörtlicher Löschzug wurde nach dem neuen Kreiskonzept aus Witten und Wetter angefordert.
In der brennenden Nutzungseinheit befinden sich ein Supermarkt, eine Wäscherei sowie ein Bäcker. Weitere Nutzungseinheiten wie Fahrschule, Zahnlabor, Bank, Friseur und Tierarzt sind baulich abgetrennt und nahmen keinen Schaden.
Die Feuerwehr führte unter Atemschutz die Brandbekämpfung mit mehreren C-Rohren durch. Die Einsatzstelle wurde in mehreren Einsatzabschnitten unterteilt. In mitten der Verkaufsstätte brannte eine Verkaufstheke in voller Ausdehnung. Der vorgehende Angriffstrupp nahm in der vollständig verrauchten Nutzungseinheit zunächst Wasser vor. Vermutlich durch dort gelagerte Öle etc. nahm der Flammschein kurzzeitig zu. Somit wurde der Löschangriff auf einen Schaumangriff umgestellt und zeigte schnell eine erfolgreiche Wirkung. Hauptproblem war jedoch neben dem Brand, der nach 15 Minuten mit drei C-Rohren unter Kontrolle gebracht werden konnte, die starke Verrauchung, die sich überall hin ausbreitete. Die Zwischendecke und auch eine Lüftungsanlage wurden explizit nach Glutnestern kontrolliert.
Über die Drehleiter wurde vorsorglich die Dachhaut und auf dem Gebäude befindlicher Gastank kontrolliert. Hier konnte nichts festgestellt werden.
Die Verkaufsstätte wurde über die maschinelle Entlüftungsanlage und durch Hochleistungslüfter der Feuerwehr entraucht. Das Gebäude wurde stromlos geschaltet und auch die Wasserversorgung wurde abgeschiebert. Im Supermarkt hatte sich, vermutlich durch den Brand, auch noch ein Wasserrohrbruch ereignet und es trat unkontrolliert Wasser aus.
Der Einsatzleitung kamen digitale Feuerwehrpläne der Einsatzvorplanung zu Gute. Hier konnte das Einsatzobjekt von außen auf einem Tablet taktisch betrachtet werden. Im Einsatzleitwagen wurde die Lage dokumentiert und koordiniert. Der Kreisbrandmeister verschaffte sich ein persönliches Bild über die Einsatzlage.
Die kontaminierte Schutzkleidung der Atemschutzträger wurde an der Einsatzstelle ausgezogen und mit einem Gerätewagen zur Feuerwache zum Reinigen gebracht. Eine Kontaminationsverschleppung und eine Gefährdung der Einsatzkräfte durch den gefährlichen Brandrauch soll hierdurch vermieden werden.
Der enorme Sachschaden und die Brandursache werden von der ebenfalls anwesenden Polizei – mit er ein guter Austausch stattfand – nun ermittelt. Die Feuerwehr kann hier keine Aussage zu treffen.
Insgesamt waren 75 Einsatzkräfte aus Herdecke, Witten, Wetter und vom Ennepe-Ruhr-Kreis im Einsatz. Der Einsatz wurde nach 2,5 Stunden beendet. Das Aufrüsten der Fahrzeuge an der Feuerwache war gegen 21 Uhr beendet.
Mit den vorherigen Einsätzen war der Sonntag ein kräftezehrender Tag für die Freiwillige Feuerwehr. Feuerwehrchef Hans-Jörg Möller und seinen beiden Stellvertreter bedankten sich im Anschluss für die gute Leistung und für die hohe Motivation der ganzen Mannschaft.
Foto: KSK