Blaulicht
Explosion und viele Verletzte – zum Glück nur eine Übung
Bei den Rückbauarbeiten des Cuno-Turms war es auf dem alten Kraftwerksgelände der Mark-E in der Straße Scheerholz infolge einer Explosion zu einem Gebäudeeinsturz gekommen. Die Explosion hatte ein großes Areal in ein Trümmerfeld verwandelt, auf dem insgesamt 14 Menschen verletzt wurden. So lautete das Szenario für die jährliche Alarmübung der Feuerwehr Herdecke.
Die Freiwillige Feuerwehr Herdecke wurde daraufhin am Samstag um 15:16 Uhr mit dem Alarmstichwort „Technische Hilfe 2 – Gebäudeeinsturz“ alarmiert. Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf, wurde sie von einem Betriebsangehörigen in Empfang genommen. Dieser berichtete, dass es bei den Rückbauarbeiten zu einer Explosion gekommen war und 13 seiner Kollegen vermisst seien. Zudem war es in einem Gebäude zu einem Brand gekommen.
Der Einsatzleiter musste das große Areal durch eine Vielzahl an Kräften erkunden lassen. Bereits nach kurzer Erkundung stellten sich schnell große Herausforderungen dar – Menschenrettung, Brandbekämpfung und schwere Bergung: Auf dem Gelände befanden sich Personen, die zum Teil leicht aber auch schwer verletzt waren. Einige waren unter Stahlträgern oder in einem Aufzugsschacht eingeklemmt.
Zur Bewältigung der Lage wurden dann durch den Einsatzleiter Jan Möller mehrere Einsatzabschnitte gebildet, um die vielen Einzellagen effektiv abarbeiten zu können. Hier kam auch das Technische Hilfswerk Wetter zum Einsatz und unterstütze die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Ebenso war ein Rüstwagen der Feuerwehr Wetter Ruhr eingesetzt. Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr aus der Nachbarstadt mussten Spezialgeräte zur Bergung vornehmen, um die verletzten Personen unter den schweren Trümmern zu befreien.
Durch die Herdecker Feuerwehr wurde unter anderem auch eine Patientenablage in Bürocontainern eingerichtet. Hier wurden die Patienten durch medizinisch geschultes Feuerwehrpersonal betreut und versorgt.
In einem tieferliegenden Bauteil war es infolge der Explosion zu einem Brand gekommen, welcher durch mehrere Trupps der Herdecker Wehr unter schwerem Atemschutz gelöscht werden musste. Die Rauchausbreitung erschwerte die Sicht und letztendlich auch die Rettung von dahinter befindlichen Personen.
Nach knapp zwei Stunden wurde die Übung mit einer abschließenden Besprechung beendet. Alle Beteiligten waren mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. An einigen Stellen wurde – wie gewünscht – Verbesserungspotential ausgemacht, sodass die Übung von der Leitung der Feuerwehr als Erfolg gewertet wurde. Die Übung hat den beteiligten Kräften zudem auch aufgezeigt, wie wichtig die städte- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit ist.
Ein besonderer Dank der Feuerwehr gilt der Mark-E AG, die ihr Gelände bereitwillig für die Übung der Feuerwehr bereitstellte.
Foto: Feuewrehr